Empa erfindet tragfähige und isolierende Glasbausteine

Ein Team der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) hat mithilfe von Aerogel Glasbausteine von so hoher Druckfestigkeit entwickelt, dass sie sich auch für tragende Wände eignen. Zudem sind sie wärmedämmend. Jetzt werden Industriepartner gesucht.

Dank der Empa wird es in Zukunft erstmals möglich sein, auch tragende Wände aus Glasbausteinen zu errichten. Die dort entwickelten Glasbausteine haben eine weitere Eigenschaft, die ihnen bisher fehlte: Sie weisen die höchste Dämmleistung auf, die Ziegel theoretisch haben können, in der Praxis jedoch selten haben.

Das neue Material, das all dies gewährleistet, ist Silikat-Aerogel. Dieser thermische Hochleistungsdämmstoff findet im Bausektor zunehmend Verbreitung, allerdings meist in Form von undurchsichtigen Dämmmatten und -putze. Es kann jedoch auch transparent sein. In Verbindung mit Floatglas haben Forschende der Empa-Abteilung Building Energy Materials and Components laut einer Mitteilung einen lichtdurchlässigen und wärmedämmenden Baustoff entwickelt: den Aerogel-Glasbaustein.

Damit gebaute tragende Wände lassen viel diffuses Tageslicht in Innenräume, sowohl bei Neubauten als auch bei Renovierungen. Das ermöglicht vielfältige Anwendungen, etwa in Bibliotheken, Museen, Foyers und Mehrzweckhallen. Sie können in Räumen sinnvoll sein, wo es um einen gesunden Tag-Nacht-Rhythmus geht wie Wohnheime, Zoos, Ställe, Tierzuchten und Gewächshäuser. Sie können in dicht bebauten Stadtquartieren Licht schaffen und bei sogenannten Trombe-Wänden zum Einsatz kommen, eine in der Solararchitektur verwendete Kombination aus einer Kollektor- und Speicherwand zur passiven Nutzung der Sonnenenergie.

Laut Empa kann der Isolierglasbaustein in solchen Anwendungen durchaus wettbewerbsfähig sein. Die Forschenden haben ihn zum Patent angemeldet und sind nun auf der Suche nach Industriepartnern.

Cookie-Einwilligung mit Real Cookie Banner