Microlino startet durch

Alles begann mit der einfachen Frage: „Wie viel Auto braucht man wirklich für die tägliche Mobilität?“ Wim, Oliver und Merlin Ouboter, die Schweizer Familie hinter dem berühmten Micro Tretroller,  stellten sich genau diese Frage. Als Quereinsteiger konnten Sie nicht begreifen, warum herkömmliche Autos für alltägliche Strecken eigentlich viel zu gross und schwer gebaut sind. Im Mai 2022 konnte nach einer wechselvollen Entstehungsgeschichte der Produktionsstart bekanntgegeben werden.

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Ausgehend von der Tatsache, dass statistisch gesehen im Schnitt nur 1.2 Personen in einem Auto für eine tägliche Distanz von 30 Kilometern sitzen, fragten sich die Herren Oubouter wie das ideale Fahrzeug für ebendiese Alltagsstrecken gebaut sein sollte? Sie realisierten das ähnlich wie der Tretroller, der die Mobilitätsnische zwischen Laufen und Fahrrad fahren ausnutzte, es eine Mischung zwischen Motorrad und Auto sein musste. Klein und wendig aber auch genügend Platz für den Einkauf bieten und wettergeschützt sein.  In Ihrer Recherche stiessen Sie auf die Kabinenroller aus den 50er-Jahren, die genau das boten und extrem erfolgreich waren. Inspiriert von diesen Kabinenrollern, erstellten sie die ersten Designs für den Microlino. Dabei war auch die ZHAW involviert. Im Rahmen seiner Bachelorarbeit am Technikum der ZHAW, hatte Pascal Studerus den Auftrag, ein Auto ähnlich einer originalen Isetta mit einem elektronischen Motor zu designen.

Serienproduktion gestartet

Im Mai 2022 hat die Microlino AG aus Küsnacht nun den Produktionsstart für ihre ersten bis zu 1500 Microlinos offiziell lanciert. Die kleinen, energieeffizienten, elektrischen Mini-Autos für Stadt und Agglomeration mit Platz für zwei Personen und Stauraum sollen laut Medienmitteilung noch in diesem Jahr ausgeliefert werden, die ersten 999 davon als limitierte Pioneer Series.

Am 9. Juni ging in der Folge der Online-Konfigurator live. Damit können sich Interessenten ihren Platz auf der Warteliste sichern. Die ersten Fahrzeuge werden in der Schweiz ausgeliefert. Für Deutschland und Italien ist der Markteintritt im vierten Quartal 2022 geplant. Das gesamte Projekt und alle Investitionen wurden aus Eigenmitteln finanziert, die Wim Ouboter als Erfinder und Produzent des Klapprollers mit dem Familienunternehmen verdient hat. Er ist Gründer und CEO der Microlino AG und Verwaltungsratspräsident der Muttergesellschaft Micro Mobility Systems.

Zusammen mit seinen beiden Söhnen Merlin (CMO) und Oliver (COO) hatte Wim Ouboter den Prototypen des Microlino erstmals 2016 beim Genfer Autosalon präsentiert. Seither verzeichnete die Reservationsliste mehr als 28’000 Einträge. 2019 scheiterte der geplante Markteintritt, als der italienische Fertigungspartner Tazzari kurz davor verkauft wurde. In der Folge wurde der Microlino von Grund auf überarbeitet.

Nun wird das mit seinem Fronteinstieg an eine BMW Isetta erinnernde Auto vom erfahrenen Chassis-Hersteller CECOMP in Turin produziert. Die drei Batterie-Varianten sollen Reichweiten von 91, 177 und 230 Kilometern gewährleisten. Das Fahrzeug wird es in drei unterschiedlichen Varianten geben: Urban, Dolce und Competizione. Es ist an der normalen Steckdose aufladbar und soll 60 Prozent weniger Energie verbrauchen als vergleichbare E-Fahrzeuge anderer Marken. 

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